Bereits im letzten Jahr hatte ich erstmalig das Vergnügen die Woiwodschaft Westpommern, im Nordwesten von Polen, kennenzulernen. Damals nahm ich erstmalig am Półmaraton, dem Halbmarathon, in Stettin teil. Da es uns dort so gefallen hatten, stand fest, dass wir dieses Jahr erneut in die siebtgrößte Stadt Polens fahren würden.
Gesagt, getan – letzten Freitag nahm ich von Berlin aus den Direktzug nach Stettin und zwei Stunden später traf ich in Szczecin (so heißt die Stadt auf Polnisch) ein.
Diesmal hatten wir uns für das Radisson Blu im Stadtzentrum entschieden. 25 min zu Fuß und ich konnte das moderne und klimatisierte Hotelzimmer betreten. Vor allem die Klimaanlage war an diesem Wochenende sehr wichtig, denn es sollte sehr heiß werden.
Am späten Nachmittag lief ich dann zu Floating Arena, einem großen Komplex mit Schwimmhalle. Dort sollte so wie im Vorjahr die Startnummernausgabe stattfinden. Im Gegensatz zu letztem Jahr wollten wir diesmal nur die 10 km laufen. Ein Halbmarathon ist momentan noch nicht drin bei mir.
Für den Startplatz hatte ich etwas über 14 Euro bezahlt. Diesmal war dann auch die Bezahlung mit Kreditkarte über die Website möglich. Im letzten Jahr hatte ich da ja noch Probleme gehabt.
Erneut gab es ein schickes Funktionsshirt und im Starterbeutel waren außerdem ein Gel sowie Wasser mit Koffein zu finden.
Alles war super organisiert und ich erhielt meine Startnummer sowie den Starterbeutel sehr schnell.
Am Abend traf dann auch André aus Berlin ein und wir besuchten noch das Café 22 im benachbarten PEZIM-Gebäude. Im 22. Stock konnten wir nicht nur lecker speisen, sondern hatten auch einen wunderbaren Blick auf das nächtliche Stettin.
Aufgrund der zu erwartenden hohen Temperaturen hatten wir für Samstag einen Ausflug an die polnische Ostseeküste geplant. Mit dem Zug fuhren wir am Vormittag etwa 1:15 h und schon waren wir im Badeort Misdroy.
Misdroy (auf Polnisch: Międzyzdroje) hatte ich bereits im letzten Jahr besucht. Der Ort mit gerade einmal 5.500 Einwohnern besteht im Sommer definitiv aus mehr Touristen als Einheimischen.
Ein wenig erinnert mich Misdroy an eine polnische Version von Mallorca – voller Strand und unzählige Restaurants, Bars und Einkaufsmöglichkeiten für Touristen. Aber darüber hinaus ist da der Nationalpark Wollin, der mich bereits im letzten Jahr sehr beeindruckt hat.
Zunächst einmal nahmen wir ein sehr günstiges, aber auch schmackhaftes, Mittagessen ein. Dann stürzten wir uns ins Getrubel an den Strand. Wir liefen erst ein ganzes Stückchen um den Massen zu entgehen. Schließlich fanden wir ein etwas ruhigeres Plätzchen und dort genossen wir Sonne und Meer. So schön in der Ostsee zu schwimmen!
Schließlich bummelten wir noch ein wenig an der Steilküste im Nationalpark entlang und erklommen die steile Holztreppe zum Aussichtspunkt.
Am späten Nachmittag brachte uns der Zug dann wieder zurück nach Stettin.
Erneut beendeten wir den Abend im Café 22 – diesmal hatten wir jedoch Glück und konnten noch bei Tageslicht über die Stadt schauen.
Sonntagmorgen mussten wir dann bereits kurz nach 7 Uhr aufstehen. Nach dem Frühstück machten wir uns dann zu Fuß auf den Weg zum Platz Jasne Błonia. Das waren etwa 20 min zu Fuß.
Die Sonne strahlte vom blauen Himmel und bereits vor dem Start war es sehr warm.
Der Start für die 10 km und den Halbmarathon sollte zeitgleich erfolgen. Insgesamt 3.300 Läuferinnen und Läufer waren erschienen, um auf die Strecke zu gehen.
Wie im letzten Jahr stand am Start ein Panzer. Die polnische Armee braucht wohl sportlichen Nachwuchs und sah unter den Läufern eine große potenzielle Zielgruppe.
Ich war im dritten von vier Startblöcken als um 9 Uhr der Startschuss fiel.
Die ersten zwei Kilometer lief ich noch ganz gut und einer Zeit von unter einer Stunde sollte nichts im Wege stehen.
Vorbei am Komplex, in welchem sich unser Hotel und das Café 22 befinden, liefen wir Richtung Oder. Dort ging es weiter über die Hakenterasse vorbei am Neuen Rathaus– für mich mit der schönste Abschnitt bei diesem Lauf.
Kurz danach hatten wir dann auch glücklicherweise bereits die Hälfte der Strecke geschafft. Ich hatte hierfür knapp über 30 min benötigt.
Doch die Hitze machte mir dann immer mehr zu schaffen. Ich wurde immer langsamer und meine Beine waren plötzlich total schwer. Da half auch das Wasser von den insgesamt zwei Getränkepunkten und die eine Dusche unterwegs nur ein wenig.
Ich war echt froh, dass ich nur 10 km laufen musste und nicht wie im Vorjahr den Halbmarathon.
Schließlich waren wir wieder im Jasne Błonia angelangt und nun lag nur noch eine kleine Runde vor mir.
Wie ich in der Zeit lag, wusste ich nicht wirklich. Meine Uhr hatte unterwegs wie verrückt angefangen zu vibrieren und ich musste sie neu starten. Wahrscheinlich war ihr auch zu heiß 🙂
Bei 1:02:48 Uhr erreichte ich letztendlich völlig erschöpft das Ziel. Beim Halbmarathon im letzten Jahr hatte ich mich ähnlich erschöpft gefühlt – nur dass es da die doppelte Strecke war. Die Zeit reichte zu Platz 32 (von 68) in der Altersklasse und Platz 173 (von 406) bei den Frauen.
Im Ziel freute ich mich über die coole Ankermedaille und auch über den Sprühnebel, der schön erfrischte.
Im Zielbereich genoßen wir dann im Schatten Obst und Kuchen.
Wieder im Hotelzimmer hatten wir noch etwas Zeit um die Klimaanlage zu genießen und zu entspannen. Schließlich war es Zeit für die Abreise. Vorher gab es jedoch noch ein leckeres Mittagessen auf dem Heumarkt.
Do zobaczenia, Szczecin! Nächste Jahr kommen wir sicherlich wieder.
Fazit: Der Półmaraton in Szczecin bietet für kleines Geld einen perfekt organisierten Lauf! Außerdem finden sich sowohl in der Stadt als auch außerhalb viele Möglichkeiten ein tolles Wochenende zu verbringen.
Ausstattung: Launch 3 von Brooks, Shorts und Shirt von Brooks, Fitbit Surge, Formbelt
LIest sich nach einem tollen Wochenende. Schade, dass Du so unter der Wärme gelitten hast – für Frauchen wäre das ideal gewesen 🙂 Käme man denn auch ohne polnisch sprechen zu können durch den Tag? Du kannst es ja inzwischen sicher sehr gut!
By: Iwan_bloggt on August 31, 2016
at 5:31 am
Ja, auch wenn ich sonst Wärme mag – beim Laufen dann doch nicht so ideal 🙂 Also im Hotel und den Restaurants haben sie gut Englisch gesprochen. Und bei der Startnummernausgabe sprach sogar jemand Deutsch. Mein Polnisch ist aber leider immer noch „Basic“. Bin froh, wenn ich im Restaurant ein Wasser bestellen und die Rechnung verlangen kann. Dann hört es auch schon bald auf 🙂
By: Manu on August 31, 2016
at 7:21 am
Wo du als Weltenbummlerin so alles läufst ist echt faszinierend 🙂
By: Markus on August 31, 2016
at 9:03 am
Dabei ist doch Stettin gar nicht so weit weg 🙂
By: Manu on August 31, 2016
at 2:48 pm
Ich hatte ja auf Instagram schon viel von dieser Reise verfolgt. Was mich echt immer beeindruckt, sind die gut gemachten Goody Bags. Aber das ist ja nur etwas am Rande. Ansonsten hört es sich nach einer schönen Veranstaltung an. Schade, dass es so heiß war.
By: Din Eiswuerfel Im Schuh on September 4, 2016
at 4:47 pm
Das Gute an der Wärme war ja, dass wir am Vortrag einen schönen Strandtag an der Polnischen Ostsee hatten.
By: Manu on September 4, 2016
at 5:54 pm
Das ist dann ja ein schöner Ausgleich.
By: Din Eiswuerfel Im Schuh on September 4, 2016
at 8:07 pm
[…] war zum Beispiel in Stettin laufen und berichtet von ihren Erfahrungen beim Półmaraton. Meine ersten Erfahrungen in Polen hatte ich in diesem Jahr beim Wings for Life World Run gesammelt […]
By: Laufblogs, Sportblogs, Fitnessblogs – Die besten Beiträge aus August 2016 | Sports Insider Magazin on September 4, 2016
at 5:48 pm
[…] ich mir aber nach dem Lesen des Blogs von Manu (Laufwelt) fest vorgenommen hatte, war das Erkunden der Umgebung, wenn ich mich schon mal […]
By: Laufen in Stockholm | Der mit der Wurst tanzt on September 29, 2016
at 8:25 am