Laufen für die, die es nicht können! Das ist ein schönes Motto und daher war ich auch gleich begeistert, als ich hörte, dass man beim Wings for Life World Run unter diesem Motto laufen würde.
Im Januar hatte ich in München eine Infoverstanstaltung zum Wings for Life World Run besucht. Dieses Event hat mich überzeugt und auch berührt. Daher meldete ich mich kurz danach für den Wings for Life World Run in Poznan an. Ich hatte dann auch schnell weitere Lauffreunde überzeugt und somit war ein Team von fünf Leuten beisammen.
In Deutschland findet der Wings for Life World Run in München statt. Wir hatten uns für Poznan entschieden, da diese polnische Stadt von Berlin aus näher als München ist und auch die Kosten für Übernachtung etc. dort um einiges niedriger sind.
Ich hatte für die Startgebühr 31 Euro inklusive einer kleinen Spende bezahlt. 100 Prozent der Startgelder fliessen in die Rückenmarksforschung.
Freitag nahm ich den Zug von Berlin in die fünftgrößte Stadt Polens. In weniger als drei Stunden erreichte ich Poznan und bezog das sehr preiswerte Zimmer im Traffic-Hotel. Pro Nacht bezahlten wir für das Doppelzimmer gerade einmal 36 Euro. Und im Preis enthalten waren nicht nur Internet, sondern auch gratis Getränke in der Küche.
Am Abend bummelte ich noch durch das nebenan gelegene Einkaufszentrum Stary Browar (eine ehemalige Brauerei).
Samstagmorgen schnürte ich meine Laufschuhe und lief Richtung Warta. Am Ufer des Flusses entlang genoß ich den Sonnenschein und so wurden daraus sechs Kilometer.
Im Anschluss schlenderte ich noch durch die Stadt und über den hübschen Marktplatz. Ein beliebtes Fotomotiv ist das Rathaus aus dem 16. Jahrhundert. Täglich um 12 Uhr kann man dort zwei Ziegenböcke bestaunen, die 12 Mal gegeneinander anstoßen.
Danach bummelte ich zum Park Zitadelle und genoß dort die Ruhe. Ein total schöner Park, den ich demnächst auch einmal laufend erkunden möchte. Mit etwa 100 Hektar ist dieser Park der größte der Stadt und dort soll es wohl auch Laufveranstaltungen geben.
Dann wurde es Zeit das restliche Team vom Bahnhof abzuholen. Wir genoßen ein leckeres Mittagessen und danach machten wir uns mit der Straßenbahn auf den Weg zum Malta-See. Dort befand sich die Startnummernausgabe für den Wings for Life World Run. Wir schienen an dem Nachmittag die Einzigen zu sein, die ihre Startnummern abholen wollten – es waren kaum andere Läufer zu sehen.
Zum Glück entdeckten wir ein Schild welches uns zum Gebäude wies, in dem es die Startnummern gab. Die Startnummern hielten wir schnell in den Händen und in der Startertüte waren ein weißes Funktionsshirt, eine Dose Redbull, ein Anstecker, Haferbrei, eine Zeitschrift und diverse Flyer zu finden.
Den Weg zurück zum Hotel spazierten wir bei wunderschönem sommerlichen Wetter am Maltasee zurück.
Am Abend genoßen wir dann auf dem Marktplatz eine polnische Spezialität: Piroggen mit Sauerkraut und Pilzen. Lecker!
Da der Lauf am Sonntag erst um 13 Uhr starten soll, konnten wir ausschlafen. Wir hatten genügend Zeit für unser Frühstück. Mandy und Andreas machten sich schon etwas früher auf den Weg, da sie ambitionierte Pläne hatten.
Svea, André und ich machten uns halb 12 auf den Weg zum Start am Maltasee. Die Straßenbahn war voll mit Läufern. Am See angekommen waren Tausende von Läufern zu sehen und die Sonne brannte schon wie verrückt vom blauen Himmel.
Wir stellten uns dann irgendwann in unseren Startblock und zahlreiche La-Ola-Wellen liefen durch das Starterfeld bevor es losgehen sollte. Von den zahlreichen polnischen Ansagen verstanden wir zwar nix, aber wir hofften, dass nichts Wichtiges verkündet wurde.
13 Uhr ging es dann endlich los und es war erst einmal sehr voll. Wir liefen am Ufer des Maltasees entlang Richtung Innenstadt. Die Stimmung war super! Wenn es nur nicht so warm gewesen wäre … Ich fühlte mich wie im Sommer und schon im Startblock war mir total warm gewesen.
Da es so heiß war, hatte ich beschlossen mit Svea gemeinsam zu laufen. Außerdem zählte beim Wings for Life World Run für mich nur die Teilnahme. Somit liefen wir also ganz gemütlich Richtung Zentrum. Der ursprüngliche Plan war eigentlich gewesen beim Hotel (etwa Kilometer 5,5) auszusteigen. Aber dann erfuhren wir, dass es Medaillen geben sollte und zwar nur im Startbereich. Somit mussten wir also auf jeden Fall noch einmal an den Maltasee zurück.
Kurz vor dem Hotel gab es endlich die erste Getränkestation und das Wasser, Redbull und die Bananen hatten wir auch wirklich nötig. Danach ging es gleich viel einfacher und wir liefen erst einmal weiter.
Der nächstbeste Punkt zum Aussteigen wäre etwa bei Kilometer 10, da wir dort wieder in der Nähe vom Maltasee wären. Also liefen wir weiter und hielten Ausschau nach dem Catcher Car, welches von hinten kommen sollte. Beim Wings for Life World Run gibt es ja keine Ziellinie, sondern das Catcher Car bestimmt, wenn Dein Lauf zu Ende ist. Sobald Du vom Auto überholt wirst, ist der Lauf für Dich beendet. Derjenige, der am längsten dem Catcher Car davonlaufen kann, hat gewonnen.
Wir hatten dann den achten Kilometer geschafft und plötzlich wurde es laut hinter uns. Das erste Auto war aber nur eins, welches die zwei Catcher Cars knapp dahinter ankündigte. Und dann war es soweit – wir wurden vom Catcher Car überholt. Damit war für uns bei Kilometer 8,3 das Rennen zu Ende. Das passte aber ganz gut. Wir gingen dann gemeinsam mit vielen anderen Läufern weiter auf der Laufstrecke, denn in dieser Richtung war der Maltasee. Es waren sicherlich noch fast vier Kilometer, die wir bis zum Race Village am Maltasee zu Fuß zurücklegen mussten. Unsere Lauffreunde hatten da mehr Glück. Sie wurden erst nach Kilometer 10 vom Catcher Car erwischt und dort gab es dann auch Busse, die die Läufer regelmäßig zum Race Village brachten.
Im Race Village gab es dann sogar noch eine Art Zieleinlauf und dort erhielten wir unsere Medaillen. Im Ziel gab es auch noch Getränke und dort trafen wir sogar zufällig Mandy und André wieder.
Unser Team hat ingesamt 65 Kilometer geschafft – vielen Dank an das gesamte Team für die Unterstützung!
Wir liefen dann zur Straßenbahnhaltestelle und fuhren zurück zum Hotel. Die Zeit reichte gerade für eine schnelle Dusche und dann wurde es auch schon Zeit für unseren Zug.
Kurz nach 19 Uhr trafen wir am Sonntagabend wieder in Berlin ein. Das war wieder ein wunderbares Wochenende in meiner polnischen Lieblingsstadt! Ich bin froh, dass wir in Poznan beim Wings for Life World Run teilgenommen haben. Biegniemy dla tych, którzy nie mogą. – Laufen für die, die es nicht können!
Fazit: Wer etwas für eine gute Sache tun möchte, sollte definitiv den Wings for Life World Run in Betracht ziehen. Die Auflage in Poznan war super organisiert! Wer nicht unbedingt in Poznan laufen möchte, der hat die Auswahl unter 34 Städten weltweit. Nächstes Jahr sind wir sicherlich wieder bei einem der Wings for Life World Runs irgendwo auf der Welt dabei. Sehen wir uns am 7. Mai 2017?
Ausstattung: Launch von Brooks, Shorts und Shirt von Brooks, Fitbit Surge, Formbelt
Danke für den schönen Bericht, Manu! Dieses Jahr klappte es ja bei Frauchen wegen Muttertag nicht mit der Teilnahme, nächstes Jahr wollen wir aber schon 🙂
By: Iwan_bloggt on Mai 12, 2016
at 7:33 am
Gern! 🙂 Ihr seid dann wahrscheinlich nächstes Jahr in München dabei, oder?
By: Manu on Mai 12, 2016
at 6:39 pm
Ups, eben erst Deine Frage gesehen .. ja, ich habe Frauchen für München 2017 angemeldet. Ist für uns ja nur ein Bären-, äh, Katzensprung 😉
By: Iwan_bloggt on März 14, 2017
at 3:28 pm
Was für ein toller Bericht! Ich habe in der Schweiz mitgemacht und fand den Lauf herrlich – darauf gekommen bin ich über Deinen Blog – danke nochmals 🙂
Liebe Grüsse
Ariana
By: Ariana on Mai 12, 2016
at 6:27 pm
Super, dass Du in der Schweiz dabei warst! Und natürlich toll, dass Du durch meinen Blog darauf gekommen bist. LG
By: Manu on Mai 12, 2016
at 6:39 pm
Schöner Bericht Manu! Bin fast a bissl neidisch auf eure Medaillen 😉 wer weiß vielleicht laufen wir nächstes Jahr gemeinsam?! LG
By: trailbirdie on Mai 13, 2016
at 10:02 am
Danke! Gab es bei Euch keine Medaillen? Ja, wäre super, wenn wir 2017 irgendwo gemeinsam laufen.
By: Manu on Mai 13, 2016
at 10:10 am