Portugal würde eigentlich schon seit einem Jahr in meiner Liste gelaufener Länder stehen. Und in der Tat war ich vor einem Jahr in Portugal und dort für einen Lauf angemeldet. Doch leider konnte ich am Porto-Marathon nicht teilnehmen, da ich nur zwei Monate vorher einen Bandscheibenvorfall erlitten hatte. Aber das Wochenende in Porto mit meinen Laufmädels war letztes Jahr dennoch schön. Ich hatte mich ein wenig in die Stadt verliebt und wollte auf jeden Fall wiederkommen!
Und so flogen wir am letzten Freitagabend mit Ryanair von Berlin-Schönefeld in knapp über drei Stunden in die zweitgrößte Stadt Portugals.
Pünktlich landeten wir in Porto noch vor 23 Uhr Ortszeit – die Uhr mussten wir eine Stunde zurückstellen.
Ich hatte erneut das Porto Apartment2Enjoy aus dem letzten Jahr gebucht und so wie 2015 auch den Shuttleservice dorthin. Das war zu dieser späten Stunde am unkompliziertesten.
Die Sonne weckte uns am Samstagmorgen und wir suchten uns erstmal ein kleines Café zum Frühstück. Für knapp über drei Euro genossen wir zu zweit einen Kaffee und etwas Süßes.
Im Anschluss bummelten wir durch die wunderbare Altstadt von Porto bis zum Wahrzeichen der Stadt – die Brücke Ponte Dom Luís I. Trotz Höhenangst lief ich ich komplett über die fast 50 Meter hohe Brücke auf die andere Seite des Flusses Douro. Doch es hat sich gelohnt – so ein toller Blick über die Stadt!
Von dort aus war es nicht mehr weit bis zur Startnummernausgabe im Centro de Congressos da Alfandega. Doch vorher machten wir noch Rast in einem Restaurant namens Tram. Ich ließ mir ein leckeres Pilzrisotto schmecken.
Beim Porto-Marathon werden drei Distanzen angeboten – neben der vollen Distanz, ein Family-Race über 15 km und Minimarathon über 6 km Wir hatten uns für die 15 km entschieden – wobei ich die Bezeichnung Family Race für eine derartige Distanz etwas unpassend finde 🙂
Für die Startgebühr hatte ich 10 Euro bezahlt und hierfür gab es in einem Rucksack, ein Funktionsshirt, eine portugiesische Laufzeitschrift und diverse Flyer.
Die Messe war relativ groß und zahlreiche Stände luden zum Stöbern ein. Auch die Location war genial!
Den restlichen Tag ließen wir dann ganz entspannt ausklingen. Am Abend ließen wir uns noch Tortilla und leckeren portugiesischen Wein in unserem Apartment, welches eine Küche hatte, schmecken.
Am nächsten Morgen mussten wir schon kurz vor 7 Uhr aufstehen. Durch die Zeitverschiebung war es aber unserem Gefühl nach bereits 8 Uhr – so dass es noch okay war.
Mit der Metro A fuhren wir ca. 25 min nach Matosinhos – ein Kreis im Distrikt Porto am Atlantik. Die Metro war voller Läufer und somit bestand keine Gefahr den Weg zum Start nicht zu finden.
Von der Haltestelle waren es noch ca. 15 min zu laufen und dann erreichten wir das Areal. Start und Ziel waren ca. 1 km voneinander entfernt. Bevor wir uns auf den Weg zum Start machten, gaben wir noch unsere Tüte bei der Kleiderabgabe ab.
Erst fünf Minuten vor dem geplanten Startschuss um 9 Uhr waren wir im Startbereich. Aber vor uns waren noch die Blocks der Marathonläufer und somit dauerte es noch mindestens fünf Minuten bis wir die Startlinie überqueren durften.
Die Sonne schien und es waren im Schatten etwa 10° C. Aber in der Sonne wurde es schnell sehr warm und ich hätte eigentlich statt Shirt auch ärmellos tragen können.
Auf den ersten Metern konnten wir den Atlantik sehen, was ein großartiger Anblick war.
Die Streckenführung danach war an sich weniger reizvoll, denn wir liefen außerhalb von Porto auf irgendwelchen Straßen. Nur die Marathonläufer würden später dann auch im Stadtzentrum laufen.
Für mich sollte dieser Lauf mit 15 km der längste Lauf seit dem Bandscheibenvorfall werden. Bisher waren die 13,8 km beim Nachtlauf in Dresden im August meine längste Distanz gewesen. Ich war gespannt wie mein Körper so mitspielen würde!
Die ersten fünf Kilometer liefen gut – ich lief gleichmäßig und hatte die 5 km in unter 30 min geschafft. An diesem Punkt gab es auch die erste Wasserstation.
Ich war froh als ein Drittel der Strecke geschafft war, denn vorher schienen mir 15 km ewig!
Auch die nächsten fünf Kilometer lief alles wie am Schnürrchen – auch wenn teilweise die Qualität der Straßen nicht so toll war und wir auch so einige Anstiege zu meistern hatten . Die 10 km schaffte ich auch in knapp unter einer Stunde. Eine Wasserstation erwartete uns ebenfalls wieder.
Dann waren es nur noch fünf Kilometer und wir hatten mittlerweile auch den Hafen passiert.
Wir liefen noch einmal durch den Startbogen, dann einen lange Anstieg hoch, wieder runter und noch einmal durch den Startbogen.
Dann war es nur noch ein Kilometer und der führte noch einmal stetig nach oben zum Ziel.
Laut meiner Uhr schaffte ich die 15 km in unter 1:30 h, aber tatsächlich waren es noch etwa 200 Meter mehr. Somit lief ich bei 1:30:40 h über die Ziellinie. Mit dieser Zeit war ich sehr zufrieden. Hätte nicht gedacht, dass ich so kontinuierlich durchlaufen kann. Bei den Frauen belegte ich Platz 308 (von 610).
Im Ziel erhielten wir alle eine schicke Medaille und einen weiteren Rucksack gefüllt mit Iso und Wasser.
In einem nahegelegenen Einkaufszentrum genehmigten wir uns noch einen Kaffee sowie Gebäck. Dann wurde es auch wirklich Zeit ins Apartment zurückzufahren. Dieses mussten wir bis 13 Uhr geräumt haben.
Also nur noch schnell duschen, alles zusammenräumen und mit der Metro E zum Flughafen von Porto. 1,85 € kostete die Fahrt und dauerte etwa eine halbe Stunde.
Wie gerne wäre ich noch länger in Porto geblieben. Das Wetter war so toll und ich hatte keine Lust auf das kalte Berlin! Aber es half alles nichts – am Nachmittag flog uns Ryanair wieder zurück in die deutsche Hauptstadt.
Und ich hatte es ein Jahr später als geplant doch noch geschafft und konnte Portugal von meiner Länderlaufliste streichen. Somit wurde Portugal zu Land 35, in dem ich gelaufen bin. Ein schöner Lauf in einer wunderschönen Stadt! Ich bin mir sicher, dass das nicht der einzige Lauf in Porto bleiben wird.
Fazit: Im November noch einmal dem grauen Herbstwetter in Deutschland entfliehen und bei angenehmen Temperaturen am Atlantik laufen? Dann kann ich den Porto-Marathon definitiv empfehlen.
Ausstattung: Launch 3 von Brooks, Fitbit Surge, Formbelt
Glückwunsch zur guten Zeit und dass der Rücken gehalten hat 🙂 Seufz, Neid – Sonne und Wärme! 15 km = Family Race .. bei den Trailrunnern sind die 15 km die Rookie- oder „Einsteiger“strecke. Fanden wir beim Pitz Alpine auch schon ganz schön heftig 😉
P.S. Komisch, bei anderen Bloggern kann ich mit Foto über das Twitter-Icon kommentieren – bei Dir nicht. Hast Du mich dort geblockt, damit ich hübscher Bär ich nicht mit Foto präsentieren kann?
By: Iwan_bloggt on November 8, 2016
at 1:15 pm
Vielen lieben Dank! Und ich habe hier nix wegen dem Foto eingestellt. Ich würde doch so einen attraktiven Bären wie Dich nicht blockieren! Aber ich schaue mal nach, ob ich da irgendetwas ändern kann.
By: Manu on November 8, 2016
at 3:46 pm
Bei anderen WordPress-Blogs geht es ohne Probleme, sehr seltsam … Und Danke für das „attraktiv“ 😉
By: Iwan_bloggt on November 8, 2016
at 4:30 pm
Bei so einer schönen Kulisse kann ich mir gut vorstellen, daß es ein super Lauf für dich war! Und gratuliere zu Land 35 🙂 Wahnsinn! LG
By: trailbirdie on November 11, 2016
at 4:47 pm
Vielen lieben Dank, Astrid!
By: Manu on November 12, 2016
at 4:34 am