Vor drei Jahren verliebte ich mich in eine österreichische Stadt und den dort stattfindenden Lauf. Damals nahm ich erstmalig am Salzburger Trailrunning-Festival teil. Und seitdem kehre ich jedes Jahr nach Salzburg zurück, um im Oktober Höhenmeter zu sammeln.
So brachte uns auch in diesem Jahr Air Berlin am Freitagabend in die viergrößte Stadt Österreichs. Unser Domizil war in diesem Jahr das NH Salzburg City.
Am Samstagmorgen trafen wir die Familie von Iwan, dem bloggenden Bären sowie Trainer von Anette, zum Frühstück. Im Anschluss schlenderten wir in die Salzburger Altstadt. Dort ließen wir uns Sachertorte mit Schlagobers schmecken. Verspeist haben wir sie übrigens im Café Fürst. Dort wurde die Mozartkugel erfunden!
Schließlich wurde es Zeit für die Startnummernausgabe. Diese fand erneut Stieglkeller statt. Beim Salzburger Trailrunning-Festival werden neben dem Kindertrail die folgenden Läufe angeboten:
- Festungstrail: 15 km, 570 hm
- Panoramatrail: 7 km, 205 hm
- Gaisbergtrail: 22 km, 1.135 hm
- Gaisbergrace: 12 km, 1.080 hm
Ich hatte mich natürlich erneut für die „harmloseste“ Variante, den Panoramatrail, entschieden. Die Startgebühr betrug 20 Euro und hierfür gab es wieder eine gut gefüllte Startertüte.
Mitterweile hatten wir auch Astrid getroffen und gemeinsam mit ihr machten wir uns auf den Weg hoch zum Festungsberg. Immer wieder bin ich von der wunderschönen Aussicht von da oben auf die Stadt Salzburg begeistert! Und wie immer in den letzten Jahren durften wir blauen Himmel und Sonnenschein genießen.
Danach wurde es Zeit für das Mittagessen. Und da es sich bereits in den letzten Jahren bewährt hatte, machten wir uns erneut auf zum vegan-vegetarischen Restaurant The Green Garden. Und ich wurde nicht enttäuscht – der von mir ausgewählte Flammkuchen war super lecker!
Im Anschluss schnell zurück ins Hotel, in die Laufklamotten schlüpfen und wieder zurück zum Kapitelplatz. Dort war der Start für alle Läufe.
16 Uhr fiel der Startschuss für die Teilnehmer am Festungstrail. Dort waren Astrid und auch Steve dabei. Für Anette, André und mich ging es zehn Minuten später auf die Strecke. Bei mir war es genauso wie bei Anette die dritte Teilnahme. Im letzten Jahr konnte ich ja leider aufgrund meiner Rückengeschichte nur zuschauen. Insgesamt waren wir knapp 150 Teilnehmer beim Panoramatrail.
Zunächst ging es erst einmal ganz harmlos los: eine Runde um den Dom und weiter durch den Festspielbezirk. Doch dann begann das Grauen! Noch bevor wir den ersten Kilometer gemeistert hatten, wartete die erste Treppe auf uns. Ich versuchte erst gar nicht diesen Anstieg mit dem harmlos klingenden Namen Clemens-Holzmeister-Stiege laufend zu bewältigen. Ich verfiel nach wenigen Sekunden ins Gehen – die meisten Läufer um mich herum glücklicherweise auch. Und als ich dachte, dass es das erstmal mit Treppen war, warteten die nächsten Stufen auf uns.
Dann waren wir auf dem Mönchsberg und dort warteten glücklicherweise erst mal keine weiteren Treppen auf mich. Dafür wurde ich mit einem wunderschönen Blick auf die schneebedeckten Gipfel rundum belohnt. War das toll! Am liebsten wäre ich für ganz viele Fotos stehen geblieben …
Also weiter – hoch & runter und kreuz & quer über den Mönchs- und Festungsberg. Bald hatte ich die Orientierung verloren. Daher war es schön noch ein bekanntes Gesicht zu erblicken – Steve flitzte auch da oben durch die Gegend.
Einmal ging es so völlig wild einen Anstieg im Wald hoch. Zum Glück war der Untergrund trocken, sonst hätte ich noch größere Probleme gehabt den Hang über diverse Stämme hochzukommen. Zum Glück trug Trailschuhe (PureGrit von Brooks) – übrigens die einzigen, die ich besitze.
Schließlich war die Richterhöhe erreicht, die mit 507 Metern die höchste Erhebung des Mönchsberges und damit des Laufes darstellte. Dort konnte ich dann noch Anette winken.
Noch bevor wir Kilometer 5 erreicht hatten, ging es abwärts. Anfangs freute ich mich noch darüber, aber nicht lange. Es wurde richtig steil und man musste wirklich tierisch aufpassen und hatte Probleme abzubremsen. Das war nicht ungefährlich und ich war froh als ich unversehrt unten ankam.
Dank der Warnung vor dem Lauf wusste ich, dass bei Kilometer 6 noch ein kleiner Anstieg auf mich wartete. Da hatte ich dann wirklich genug und verfiel wieder ins Gehen. Aber kurz danach ging es dann nur noch abwärts ins Kaiviertel. Da waren zwar noch Pflastersteine und enge Gassen zu bewältigen, aber es war nicht mehr weit bis zum Ziel. Kurz davor wäre ich zwar fast noch falsch abgebogen, aber zum Glück wies mich ein Helfer darauf hin.
Bei 49:37 min erreichte ich das Ziel auf dem Kapitelplatz. Damit hatte ich meine Zeit von vor zwei Jahren sogar um fast 1,5 Minuten verbessern können. Wie das klappen konnte, weiß ich allerdings nicht. Denn trainiert hatte ich für diesen Lauf nicht – weder Berg- noch Treppentraining hatte ich in den letzten Monaten absolviert.
Ich belegte bei den Damen Platz 33 von 66 und Platz 101 (von 148) Startern. Damit war ich sehr zufrieden! Anette kam auch kurz nach mir ins Ziel und hatte ihre Zeit aus dem letzten Jahr super verbessert. Glückwunsch! Die Medaillen hatten wir uns wirklich hart erarbeitet.
Und auch wenn ich unterwegs ganz viel geflucht habe, so war ich mir doch spätetestens beim Zieleinlauf wieder sicher, dass ich nächstes Jahr wieder dabei bin!
Den Samstagabend ließen wir dann bei österreichischen Leckereien, wie Kärtner Nudeln und Kaiserschmarrn, im Altstadtwirtshaus Goldene Kugel ausklingen. Köstlich!
Den sonnigen Sonntagvormittag nutzte ich dann um noch ein paar Höhenmeter auf dem Kapuzinerberg zu sammeln. Diesen hatten ja die Teilnehmer am Gaisbergtrail und -race noch am selben Morgen bewältigen dürfen. Mir hat dieser Berg schon im Spaziermodus gereicht 🙂
Am frühen Nachmittag durfte ich beim Abflug noch einen letzten Blick auf die wunderschöne Bergwelt um Salzburg werfen und dann war ich schon wieder zurück in Berlin. Aber als Trost waren im Rucksack wenigstens noch Mozartkugeln dabei!
Fazit: Das Salzburger Trailrunning-Festival bietet für jeden Geschmack einen passenden Lauf. Der Panoramatrail eignet sich am besten für Einstiger und ist auch ohne spezielles Training machbar. Aber Achtung: Suchtfaktor! Und während des Laufs besteht die Gefahr, dass man sich selbst für die Teilnahme verflucht 🙂 Das nehme ich 2017 gern wieder in Kauf!
Weitere Berichte findet Ihr hier:
Ausstattung: PureGrit von Brooks, Tights und Shirt von Brooks, Fitbit Surge, Formbelt
Da hast Du recht – der Lauf macht süchtig – nicht etwa der Kaiserschmarrn und die Sachertorte 😉 Danke fürs Lob, ich habe das Training für Frauchen ja dieses Jahr umgestellt und seitdem läuft es s**gut. Und die Treppen sind doch leicht (nach 17*2*8 Stockwerke Hochlaufen im Urlaub in Mallorca :-))
War ein tolles Wochenende mit Euch allen!
By: Iwan_bloggt on Oktober 26, 2016
at 5:37 am
Ja, das Gesamtpaket macht süchtig! 🙂 War wirklich ein tolles Wochenende mit Euch und ich freue mich schon auf das nächste Mal – sei es in Salzburg, Mallorca oder London!
By: Manu on Oktober 26, 2016
at 2:53 pm
Wie schon vergangenes Jahr beneide ich dich um diesen schönen Lauf! Klar, das ist nicht einfach und mittendrin scheint es echt ordentlich zur Sache zu gehen, aber wie immer bei solchen Läufen, hinterher ist alles vergessen und man meldet sich fast direkt sofort für den nächsten an.
Schön, dass du uns wieder mit nach Salzburg genommen hast!
By: Din Eiswuerfel Im Schuh on Oktober 26, 2016
at 7:15 am
Vielen lieben Dank Nadin! Vielleicht kommst Du ja nächstes Jahr einfach mit – obwohl für Dich sicherlich der Panoramatrail viel zu kurz ist 🙂
By: Manu on Oktober 26, 2016
at 2:52 pm
Glückwunsch zu deiner Zeit, und bei den Fotos gerate ich ins Träumen… hach… 🙂
By: chriba76 on Oktober 26, 2016
at 7:27 am
Vielen lieben Dank! Das nächste Mal einfach mitkommen und selbst laufen 🙂
By: Manu on Oktober 26, 2016
at 2:52 pm
Super Bericht Manu! Hat mich sehr gefreut euch zu treffen. Gratuliere nochmal zu deiner tollen Zeit und danke für das super Wetter 🙂 Bis zum nächsten Jahr, habe noch eine Rechnung in Salzburg offen 😉 LG mittlerweile wieder aus Kärnten
By: trailbirdie on Oktober 26, 2016
at 9:22 am
Vielen lieben Dank, Astrid! Ich bin schon sehr auf Deinen Bericht gespannt 🙂 Und die Gratulation geht erst recht an Dich – Du bist ja das Mehrfache der Distanz gelaufen, die wir gelaufen sind! Bis nächstes Jahr! LG
By: Manu on Oktober 26, 2016
at 2:51 pm
Super Bericht und nochmal Glückwunsch zum Finish und zur Verbesserung der Zeit.
Leider haben wir uns wieder nur kurz getroffen. Für nächstes Jahr brauchen wir dann mal einen, lange vorher abgestimmten, Zeitplan! 😉
Liebe Grüße aus dem Süden
Steve
By: Steve on Oktober 26, 2016
at 7:39 pm
Vielen Dank Steve! Ja, wir müssen nächstes Jahr wirklich einen vorher abgestimmten Zeitplan ausmachen 🙂 Wohnst Du eigentlich in der Nähe von Salzburg oder hast Du auch dort übernachtet?
By: Manu on Oktober 27, 2016
at 1:57 pm
In 20 Minuten bin ich da…wohne quasi ums Eck 😉
By: Steve on Oktober 29, 2016
at 11:48 am
Gut zu wissen für nächstes Jahr 🙂
By: Manu on Oktober 29, 2016
at 2:29 pm
[…] Manu und Iwan zu der Veranstaltung sagen, könnte ihr gerne auf deren Blogs […]
By: Salzburg Trailrunning Festival 2016 – Trailbirdie on Oktober 28, 2016
at 5:14 pm