Neun Länder grenzen an Deutschland und mir fehlte noch eins davon auf meiner Laufliste: Belgien! In den restlichen acht Ländern hatte ich bereits Wettkämpfe bestritten. Letztes Wochenende sollte schließlich hinter Belgien ein Haken gemacht werden.
Freitagabend brachte uns Brussels Airlines von Berlin in die belgische Hauptstadt Brüssel. Doch hier hatten wir noch nicht unser Ziel erreicht. Mit dem Zug ging es weiter in das eine Stunde entfernte Gent .
Kurz vor Mitternacht erreichten wir die Hauptstadt der Provinz Ostflanderns und nach einer kurzen Taxifahrt standen wir vor unserem Hotel. Doch die Tür war verschlossen! Auf unser Klingeln öffnete auch niemand. Glücklicherweise war eine Notiz an der Tür, dass man im Pub um die Ecke nachfragen soll. Und somit mussten wir die Nacht dann doch nicht auf der Straße schlafen 🙂
Am Samstagvormittag machten wir uns zu Fuß auf den Weg zur Startnummernausgabe. Die war fast drei Kilometer von unserem Hotel entfernt und befand sich in einer Sporthalle etwas außerhalb.
Beim Midzomernachtrun standen zwei Strecken zur Auswahl: 10 km und 15 km. Wir hatten uns für die kürzere Distanz entschieden und dafür 18 Euro bezahlt. Hierfür gab es ein weißes Funktionsshirt, welches perfekt passte. Bei der Startnummernausgabe ging es auch total fix.
Den restlichen Tag erkundeten wir Gent. Im Mittelalter gehörte diese Stadt zu den größten Städten Europas und vom einstigen Reichtum ist noch so einiges zu sehen. Wunderschöne alte Gebäude, viele davon denkmalgeschützt, zieren die Kanäle.
Beeindruckend war auch die mitten im Stadtzentrum befindliche Burg Gravensteen.
Nachdem wir uns das alles zu Fuß angeschaut hatten, stand am späten Nachmittag noch eine kleine Bootsfahrt an. Auch vom Wasser aus, machte Gent einen tollen Eindruck!
Schließlich wurde es Zeit für den Midzomernachtrun! Der Startschuss sollte erst 22 Uhr erfolgen, aber wir hatten ja noch fast drei Kilometer bis zum Start. Diese Strecke legten wir bereits laufend zurück.
Leider fing es eine Stunde vor dem Start an zu regnen. Und somit wurden wir schon auf dem Weg zum Start ziemlich nass.
Glücklicherweise gab es im Startgebiet ein großes Zelt, in welchem wir uns vor dem Regen schützen und aufwärmen konnten. Erst 10 Minuten vor dem Startschuss begaben wir uns dann nach draußen.
Der Start erfolgte für beide Distanzen gemeinsam – über die 10-km-Distanz waren es über 3.300 Teilnehmer. Zum Start gab es Flammen und Feuerwerk – das war ganz cool gemacht!
Es dauerte nur wenige Sekunden und wir überquerten die Startlinie. Es wurde auf den ersten Metern recht eng und ich musste schauen, wo es Lücken zum Überholen gab.
Den ersten Kilometer liefen wir auf einer großen Straße – doch dann ging es mit dem Kreuz- und Querlaufen los. Kopfsteinpflaster, Bordsteinkanten, Parkwege – alles war auf den nächsten Kilometern dabei. Und mittlerweile hatten sich schon große Pfützen gebildet und meine Füße waren in kurzer Zeit nass.
Die Hälfte der Strecke hatte ich in 27 Minuten geschafft und mittlerweile waren wir im Stadtzentrum von Gent angekommen. Dieser Streckenabschnitt war besonders schön – weniger schön war das Kopfsteinpflaster.
Den ersten Verpflegungspunkt mit Wasser und Isogetränken hatten wir mittlerweile auch hinter uns gelassen. Trotz Regen war mir inzwischen sehr warm geworden und ich freute mich über die Erfrischung.
Bei Kilometer 6 liefen wir an der Rückseite unseres Hotel entlang und dann liefen wir ziemlich lange an einem Kanal. Mittlerweile war es dunkel geworden und ich musste beim Laufen doch ziemlich aufpassen.
Ein zweiter Getränkepunkt erwartete uns dann auch noch und schließlich war es nicht mehr weit zum Ziel. Auf der zweiten Streckenhälfte war ich deutlich schneller unterwegs und habe noch viele Läufer eingesammelt.
Schließlich erreichten wir wieder die große Straße, auf der wir gestartet waren, und ich setzte zum Endspurt an. Bei 52:41 min erreichte ich das Ziel und lief damit meine zweitbeste Zeit über die 10 km überhaupt. Leider gab es nur eine Platzierung ingesamt: Platz 822 von 3.343 Läufern – keine separate Wertung für Frauen oder gar Altersklasen. Das wäre noch verbesserungswürdig!
Im Ziel nahmen wir die Medaille in Empfang sowie Wasser und eine Banane. Und dann ging es im Laufschritt die fast drei Kilometer wieder zum Hotel zurück. Dort genoßen wir noch ein Glas Wein im Pub.
Am Sonntagmorgen wurde ausgeschlafen – bevor es dann per Zug wieder zurück nach Brüssel und von da per Flieger nach Berlin ging.
Alles in allem, war das Wochenende in Belgien toll! Ich hätte mir nur einen regenfreien Lauf in meinem Laufland Nummer 29 gewünscht.
Ausstattung: PureConnect von Brooks, TomTom Runner Cardio, Fitbit Surge
[…] Schönstes Erlebnis: Midzomernachtrun […]
By: Gent im Juni 2015 … | Mein Reiseblog on Juni 22, 2015
at 4:28 pm
Die Stadt sieht wirklich sehr toll aus – wieder einmal Danke für Deine Fotos 🙂
Und Kopfsteinpflaster hat es in sich, vor allem, wenn es nass ist. Gut, dass Ihr heil durchgekommen seid – und dann noch in dieser schnellen Zeit – Anerkennung!
By: Iwan_bloggt (@Iwan_bloggt) on Juni 25, 2015
at 3:31 pm
Ja, Gent ist wirklich eine hübsche Stadt!
Und André hat mich beim Lauf begleitet und die Getränke gereicht, so dass ich dadurch ein paar Sekunden gespart habe 🙂
By: Manu on Juni 25, 2015
at 3:33 pm