English Breakfast, Paddington Bear und die Themse – diese drei Dinge sind charakterisierend für Großbritannien und dorthin sollte es über Pfingsten gehen. Eigentlich hatten wir damit geliebäugelt wieder nach London zu fliegen um dort am BUPA 10,000 teilzunehmen. Doch die Hotelpreise in der britischen Hauptstadt ließen uns diesen Plan noch einmal überdenken. Ich kam dann auf die Idee einfach mal nach Läufen in der Nähe von London zu recherchieren. Und ich wurde in der Tat fündig: Royal Windsor Trail Run. Das hörte sich doch toll an! 6 oder 10 km und auch die Halbmarathondistanz wurden angeboten und das am zweitlängsten Fluss Großbritanniens, der Themse.
Schnell noch die Hotelpreise für Windsor gecheckt und danach stand fest, dass wir Pfingsten in dieser Stadt in der Grafschaft Berkshire verbringen würden.
Leider erfolgte die Anreise am Freitagabend mehr als zwei Stunden später wie geplant und somit erreichten wir London-Heathrow erst gegen 23 Uhr. Aber dafür waren wir in unserem Hotel Windsor Castle in weniger als 20 min, denn Windsor ist viel näher an Heathrow als London.
Am Samstag stand zunächst ein Ausflug in die britische Hauptstadt an. Von Windsor aus erreicht man nach etwa 45 min London-Paddington. Dort angekommen wollte ich zunächst unbedingt den berühmten Paddington Bear besuchen. Unter einer Uhr auf Plattform 1 fanden wir den liebenswerten Bären dann auch. Danach musste natürlich auch noch ein Besuch im Paddington-Bear-Shop sein.
Im Anschluss bummelten wir durch London – vorbei am Hyde Park, dem Piccadilly Circus und schließlich über die Westminster Bridge zur Waterloo Station. Von dort aus fuhren wir zurück nach Windsor.
Am Sonntagmorgen stand der Royal Windsor Trail Run an. Wir hatten uns für umgerechnet 38 Euro für die 10 km angemeldet. Die Startnummer konnten wir als Starter aus dem Ausland erst am Lauftag selbst abholen und glücklicherweise gab es keine Schlange im Zelt in Alexandra Gardens.
Aber wir mussten uns noch einmal mit unseren Daten auf einer Liste eintragen, was sich im Nachhinein als nicht so optimal herausstellen sollte.
Der Start selbst sollte auf der anderen Seite der Themse erfolgen und war weniger als zehn Minuten von den Alexandra Gardens entfernt.
Wir hatten Beatrice getroffen, die wir seit dem 261 Womens Marathon in Mallorca kennen. Mit ihr plauderten wir bis zu unserem Startschuss noch ganz entspannt. Der Start erfolgte auf einer Wiese und wir sahen noch zu wie Läufer in mehreren Startwellen für den Halbmarathon auf die Strecke geschickt wurden. Man musste schon genau aufpassen, um mitzubekommen, wann man loslaufen sollte, denn es gab keine Ansagen über Lautsprecher.
Das Wetter meinte es sehr gut mit uns: blauer Himmel und Sonnenschein. Kurz vor 9 Uhr wurden wir dann auch ganz unspektakulär auf die Strecke geschickt – gemeinsam mit den Läufern für die 6 km. Es waren so um die 230 Teilnehmer.
Zunächst einmal liefen wir direkt entlang der Themse, was der schönste Teil der Strecke war. Dann bogen wir irgendwann rechts ab und es ging quer über ein Feld zu einer Straße. Auf dieser Straße liefen wir auf dem Radweg mitten im prallen Sonnenschein. Da wurde mir total warm und ich war froh als etwa bei Kilometer 3 die Getränkestation auftauchte. Das Wasser habe ich wirklich gebraucht!
Entlang an einem alten Eisenbahnviadukt liefen wir zurück Richtung Themse und stießen dort auf die Strecke vom Anfang. Nun hatten wir die Runde ein zweites Mal zu laufen und erneut war ich über die Wasserstation sehr erfreut.
Als die zweite Runde fast geschafft war, durften wir nach rechts abbiegen und überquerten eine Brücke über die Themse. Damit hatten wir dann die Uferseite erreicht, auf welcher sich das Ziel befand. Mittlerweile lief ich schon recht einsam. Ich war froh, dass ich aber vor mir noch eine Läferin hatte, nach der ich mich richten konnte. Denn trotz Pfeilen, war ich mir manchmal nicht wirklich sicher, ob ich den richtigen Weg einschlug.
Als wir gerade Kilometer 9 passiert hatten, sah ich plötzlich schon das Zieltor nicht weit entfernt vor mir, was mich erstaunte. Denn es war garantiert kein Kilometer mehr bis zur Ziellinie.
Aber egal – noch schnell einen Endspurt eingelegt und bei 53:32 min das Ziel erreicht.
Im Ziel erhielt ich noch ein schwere Medaille und meine Finishertüte, in der Wasser, Schokomilch und ein Riegel zu finden waren.
Wir plauderten noch mit Beatrice und mussten feststellten, dass wir, nicht wie die anderen Läufer, unser Ergebnis auf einer Art Kassenbon ausdrucken lassen konnten. Dieses System sah ich bei diesem Lauf das erste Mal: Man gab seine Startnummer an einem PC ein und erhielt auf einem Stück Papier in der Größe eines Kassenbons sein Ergebnis. Unsere Daten waren leider noch nicht im Computer enthalten, wie uns mitgeteilt wurde.
Mittlerweile waren wir total hungrig und ließen es uns bei einem Full English Breakfast (vegetarisch) gut gehen. Das war lecker!
Am Nachmittag erkundeten wir per Motorboot noch die Themse. Dabei musste man auf die unzähligen Schwäne aufpassen, die sich darauf tummelten. Diese stehen übrigens unter königlichem Schutz! Alle Schwäne auf britischen Gewässern gehören der Krone.
Bei einem leckeren Cider ließen wir den Abend schließlich im Pub gegenüber von unserem Hotel ausklingen.
Am letzten Tag stellten wir uns schließlich noch für ein Must-See in Windsor auf die Straße. Die Wachablösung findet täglich (außer Sonntag) statt. Dabei wechselt ein Wachregiment das nächste ab und eine Kapelle sorgt dabei für musikalische Unterhaltung.
Danach noch ein letzter Spaziergang an der Themse um den unzähligen Schwänen zuzuschauen und dann hieß es schon wieder Abschiednehmen von der Stadt, in der die britische Königsfamilie residiert.
Das Pfingstwochenende in Windsor war wirklich toll und auf jeden Fall um einiges preiswerter als London! Und in London sind wir ja dennoch gewesen – ohne dafür immense Hotelpreise zahlen zu müssen.
Beim Windsor Trail Run gibt es jedoch noch ein wenig Verbesserungspotential: Die Strecke war zu kurz und in der Ergebnisliste gibt es auch einige Unstimmigkeiten. Ich werde als Mann gelistet und tauche mit einer Bruttozeit, die nicht stimmt, auf den letzten Plätzen auf.
Ausstattung: PureGrit von Brooks, TomTom Runner Cardio
Die Zeit ist ja super! Und damit bist du auf den hinteren Plätzen?! Kann ja eigentlich nicht sein. Trotzdem müssen wir nochmal über einen Lauf in London reden 😉
By: Anna on Mai 27, 2015
at 5:51 pm
Ja, ich bin auf den hinteren Plätzen gelandet, da die Platzierung nach den Bruttozeiten erfolgte. Und mir wurde aus unerfindlichen Gründen eine Bruttozeit von etwa 1:21 h zugeordnet.
In London bin ich übrigens schon zweimal gelaufen 🙂
By: Manu on Mai 27, 2015
at 6:44 pm
Nun ja, das mit der Organisation ist ärgerlich…aber die Eindrücke, die Du mitgenommen hast, waren es wert, oder?
Ein schöner Bericht!
By: chriba76 on Mai 27, 2015
at 6:32 pm
Oh ja, das Wochenende war es auf jeden Fall wert! Und ich kann mir auch durchaus vorstellen noch einmal nach Windsor zu fahren.
By: Manu on Mai 27, 2015
at 6:43 pm
[…] Schönstes Erlebnis: Windsor River Trail Run […]
By: Windsor im Mai 2015 … | Mein Reiseblog on Mai 27, 2015
at 6:37 pm
So richtig „trailig“ scheint der Lauf dann auch nicht gewesen zu sein, oder täusche ich mich?
By: Markus on Mai 28, 2015
at 4:27 am
Kommt darauf an was man unter Trail versteht. Also wir sind auf einer Wiese gestartet und haben dort gefinisht und sind auch auf Feldwegen gelaufen. Aber Höhenmeter gab es dafür kaum 🙂
By: Manu on Mai 28, 2015
at 2:58 pm
Ich finde Deine Reiseberichte immer so toll – nur schade, dass es mit der Organisation so viele Unstimmigkeiten gab…
Ganz liebe Grüsse
Ariana
By: Ariana on Mai 28, 2015
at 7:44 am
Vielen lieben Dank Ariana! Ja, es ist eben nicht immer alles perfekt. Dennoch war es ein tolles Laufwochenende!
By: Manu on Mai 28, 2015
at 2:57 pm
Liest sich wirklich sehr sehnsuchtsmachend – schade das mit der Organisation, aber beim Rest hat ja anscheinend alles gestimmt. Schauen wir mal, ob es 2016 bei uns klappt – wir werden mit Mintschokolade wedeln 😉
By: Iwan_bloggt (@Iwan_bloggt) on Mai 28, 2015
at 4:02 pm
Oh ja, das wäre super, wenn wir uns 2016 in Windsor sehen würden!
By: Manu on Mai 28, 2015
at 4:10 pm