Ostern bei Sonnenschein an der Küste Griechenlands – das hörte sich nach einem perfekten Plan an! Und so buchten wir bereits vor vielen Monaten unsere Flüge in die zweitgrößte Stadt Griechenlands – nach Thessaloniki.
Passenderweise sollte zu Ostern die zehnte Auflage des Alexander the Great Marathons in Thessaloniki stattfinden. Neben der Königsdistanz standen auch 5 und 10 km zur Auswahl. Unsere Entscheidung fiel auf die 10 km und die Startgebühr betrug hierfür 25 Euro. Im Preis enthalten war ein Funktionsshirt und eine Medaille.
Karfreitag landeten wir nach einem zweistündigen Flug in der Küstenmetropole am Thermaischen Golf. Kalimera! Der total überfüllte Flughafenbus brachte uns schließlich in einer Stunde in das Zentrum von Thessaloniki, wo wir ein Zimmer im Hotel Bristol gebucht hatten.
Am Samstagvormittag begaben wir uns zu Fuß an der Uferpromenade zum Wahrzeichen von Thessaloniki, dem Weißen Turm. Dort sollte am Sonntag das Ziel für alle Läufe im Rahmen des Alexander the Great Marathons sein. Nicht weit davon entfernt befindet sich das Messegelände, wo wir in Halle 7 unsere Startunterlagen in Empfang nehmen konnten. Die Laufmesse war relativ übersichtlich und die Startunterlagen erhielten wir ohne Wartezeit. Geärgert habe ich mich nur, dass ich trotz Vorbestellung das Laufshirt nur in M statt S nehmen musste. Also ein weiteres Shirt nur für den Schrank …
Direkt neben der Laufmesse befand sich der 76 m hohe OTE-Tower. Mit dem Fahrstuhl fuhren wir nach oben ins Restaurant, welches sich dreht. Bei einer teuren Cola von sechs Euro genossen wir den wunderbaren Blick über Thessaloniki. Definitiv eine Empfehlung!
Am Nachmittag sahen wir noch den Läufer, der die Flamme zum Weißen Turm brachte. Diese Flamme wurde in Pella, dem Geburtsort von Alexander dem Großen, entzündet und dann über die gesamte Marathonstrecke bis zum Weißen Turm transportiert.
Am Vorabend des Laufes fragten wir noch den netten Mann an unserer Hotelrezeption um Rat. Die Informationen zum Lauf waren auf Englisch nur sehr spärlich und wir waren uns immer noch nicht sicher, wo genau der Start für die 10 km sein sollte. Die Marathonläufer konnten einen Transfer in Anspruch nehmen, aber die 5- und 10-km-Läufer mussten sich selbst um die Anreise zum Start kümmern. Immerhin konnte man mit der Startnummer kostenlos Bus fahren, aber das Ziel (ein Stadion außerhalb vom Stadtzentrum) konnte ich selbst mit Google Maps nicht finden.
Unser Stadtplan erhielt vom netten Griechen an der Rezeption Markierungen für die Bushaltestellen und ansonsten wurde uns versichert, dass ein Taxi auch nicht teuer wäre.
Ostersonntag klingelte der Wecker bereits halb 7 und glücklicherweise konnten wir schon vor 7 Uhr frühstücken. Danach machten wir uns auf den Weg zur Bushaltestelle. Doch weder bei der ersten noch bei der zweiten Haltestelle waren die Buslinien erwähnt, die wir benötigten. Außerdem waren keine weiteren Läufer zu sehen. Also stiegen wir dann doch in ein Taxi. Glücklicherweise hatte ich die Seite mit der Location für den Start aus dem Programmheft dabei und das war auch gut so. Denn der Taxifahrer sprach kein Wort Englisch und ich hätte den Namen des Stadions auch nicht auswendig gewusst (Lesen konnte ich die griechischen Buchstaben auch nicht hundertprozentig). Nach etwa 15 min Fahrtzeit trafen wir glücklicherweise am Startort ein. Viele Läufer waren zu sehen. Und die Überraschung beim Fahrpreis – gerade einmal vier Euro kostet die Fahrt!
Eine Stunde vor dem offiziellen Start waren wir bereits am Stadion von Ampelokipi-Menemeni. Es war recht frisch (um die 9° C) und auch bewölkt.
Wir vertrieben uns die Zeit bis zum Start im Stadion und irgendwann war es dann auch soweit und wir begaben uns in den Startblock. Etwa 3.000 Teilnehmer verzeichnete der 10-km-Lauf und der Männeranteil war sehr groß.
Fliegende bunte Luftballons brachten etwas Farbe in den grauen Himmel von Thessaloniki, als wir 8:45 Uhr losliefen. Auf den ersten Metern war es sehr eng und viele langsame Läufer hatten sich eindeutig zu weit vorn eingeordnet. Da es mittlerweile auch angefangen hatten zu regnen, wurde es auf der Straße nass und es galt umso mehr aufzupassen.
Zunächst liefen wir kreuz und quer und in der näheren Umgebung des Stadions und so waren dann schon zwei Kilometer geschafft, bis wir endlich Richtung Zentrum liefen.
Kilometerschilder waren nur schwer zu entdecken und ebenso Zuschauer 😉 Für mehr Stimmung an der Strecken sorgen fast die bellenden Hunde. Spektakulär kann die Strecke auch nicht wirklich genannt werden – es sei denn man findet etwas heruntergekommene Häuser oder langweilige Straßen mit Müll spannend 🙂
Glücklicherweise gab es nach der Hälfte der Strecke, die ich in 27 min erreicht hatte, etwas zu trinken. Obwohl es nass von oben kam, so war mir doch mittlerweile recht warm geworden und ich war dankbar für die Wasserflasche.
Bei etwa Kilometer 8 gab es dann noch einmal Wasserbecher und kurz danach erreichten wir dann auch die Küstenstraße, die wir bereits kannten. Dort ging es nur noch gerade aus und da waren auch Zuschauer und etwas Stimmung zu finden.
Der Weiße Turm war von weitem zu sehen und als das dort befindliche Zieltor in Sicht kam, legte ich noch einmal einen Endspurt ein.
Bei 54:09 h erreichte ich das Ziel und belegte damit Platz 14 (von 114) in meiner Altersklasse und Platz 81 (von 779) bei den Damen. Damit war ich sehr zufrieden!
Im Ziel erhielten wir eine wirklich tolle Medaille und auch noch einmal Wasser. Da es immer noch regnete, liefen wir schnell ins Hotel zurück, wo wir noch einmal frühstückten 🙂
Griechenland ist damit Land Nummer 26, in dem ich an einem Lauf teilgenommen habe. Auch wenn der Lauf eher unspektakulär war, so gab es doch eine hübsche Medaille und bei Sonnenschein ist sicherlich der letzte Kilometer am Meer entlang auch schöner.
Auch wenn sich die griechische Sonne beim Lauf nicht blicken ließ, so war es dennoch ein wunderbares Wochenende in Thessaloniki! Αντιο!
Ausstattung: PureGrit von Brooks, TomTom Runner Cardio
Die Medaille kann sich ja wirklich sehen lassen!
Glückwunsch zu Finish. Wieder einmal ein schöner Erfahrungsbericht.
By: Din Eiswuerfel Im Schuh on April 7, 2015
at 4:47 pm
Ja, die Medaille ist auf jeden Fall cool! Vielen Dank!
By: Manu on April 7, 2015
at 5:03 pm
Coole Sache. Wann geht’s in Land 27 und welches ists? 😉
By: Markus on April 8, 2015
at 5:05 am
Land Nummer 27 wird im Mai Rumänien 🙂
By: Manu on April 9, 2015
at 2:59 pm
das ist echt schade mit dem Shirt, aber als ich gelesen habe, dass es eins kostenlos gibt, dachte ich nur dass dein Schrank ja schon überquellen muss. Du kannst ja ne Decke aus all den zu großen Shirts naehen:-)
By: joshlyruns on April 8, 2015
at 5:54 am
Ja, der Gedanke mit dieser Decke kam mir auch schon 🙂
By: Manu on April 9, 2015
at 3:00 pm
Schöne Medaille! Schade aber wegen Strecke und Wetter. Immerhin hat´s bei Euch „nur“ geregnet, hier hat es Ostern geschneit! Danke für den interessanten Bericht.
By: Iwan_bloggt (@Iwan_bloggt) on April 8, 2015
at 6:19 am
Ja, Regen war auf jeden Fall besser als Schnee 🙂
By: Manu on April 9, 2015
at 3:00 pm
[…] Einmal jährlich im Mai findet die UA Run Thessaloniki City Challenge statt. Den Thessaloniki Halbmarathon Mitte Oktober werde ich leider knapp verpassen, schade, denn der Nachtlauf wäre sicher ein besonderes Erlebnis gewesen. Das Hauptevent ist jedoch der International Marathon Alexander the Great, der immer um Ostern rum stattfindet. Einen kleinen Eindruck davon, wie es dort zugeht, erhältst Du im Laufbericht von Laufwelt. […]
By: Laufen in Thessaloniki on Oktober 4, 2016
at 2:57 pm