So einfach war die Entscheidung nicht – wo sollte ich am Valentinswochenende laufen? Zur Auswahl standen Nizza, Verona und Barcelona. Ausschlaggebend waren im Endeffekt die Flugzeiten und somit machte ich mich am Freitagnachmittag mit easyJet auf den Weg nach Barcelona.
Mein Ziel war der Mitja Marató – also der Halbmarathon – an dem ich bereits zweimal teilgenommen hatte. 2013 und 2012 lief ich schon in Barcelona.
Im Flieger sprach mich mein Sitznachbar mit „¿Eres alemana?“ an und so konnte ich bereits auf dem Hinflug an meinem Spanisch arbeiten 🙂
Halb 8 landeten wir in Barcelona und mit dem Flughafenbus ging es zur Plaça Catalunya. Eine Stunde später traf ich im Hotel NH Podium ein, welches sich nicht weit vom Start- und Zielbereich des Mitja Marató befindet.
Am Samstagvormittag holte ich mir die Startunterlagen in der nahe gelegenen Estacio del Nord ab. Für 24,50 Euro gab es neben einer Startertüte (ohne Inhalt) noch ein blaues Funktionsshirt für die Damen, welches auch perfekt passte. Obwohl über 12.000 Läufer gemeldet waren, ging auf der Laufmesse alles sehr fix.
Den restlichen Tag nutzte ich noch zum Shoppen und Schlendern durch die Stadt. Am Nachmittag genoß ich schließlich noch den wunderschönen Sonnenuntergang am Strand der Barceloneta.
Sonntagmorgen war ich bereits halb 8 wach und nach einem kleinen Frühstück begab ich mich zum Start am Parc de la Ciutadella. Das war nur ein kurzer Fußweg von weniger als 10 min. Das Thermometer zeigte um die 10° C und es war leicht bewölkt. Also ideale Temperaturen für einen Halbmarathon!
In meinem Startblock, der der letzte war, war ich schnell drin und die Minuten bis zum Start vergingen auch fix. 8:45 Uhr ertönte der Startschuss und bei Konfettiregen durften die ersten Läufer auf die Strecke. Da in Blöcken gestartet wurde, musste ich noch etwa 15 min warten bis ich loslaufen durfte.
Die Strecke kannte ich ja bereits aus den Vorjahren und daher hatte ich mir dieses Mal auch meinen iPod für die musikalische Unterhaltung unterwegs mitgenommen 😉 Doch auch ohne iPod sollten die Läufer unterwegs viel Musik zu hören bekommen. Wenn ich mich recht erinnere, dann waren es sicherlich mindestens zehn Bands bzw. Trommlergruppen am Straßenrand während des Halbmarathons.
Auch wenn es auf den ersten Metern noch recht eng zuging, so hatten wir doch bald genügend Platz auf den breiten Straßen von Barcelona. Wir liefen Richtung Hafen und vorbei an der Estatu de Colom. Dort bogen wir dann nach rechts in die breite Straße namens Parallel ab und es ging ein wenig bergauf.
Schließlich liefen wir nach rechts in die Gran Via les Corts Catalanes und dort waren dann auch die ersten fünf Kilometer geschafft. Dafür hatte ich etwas über 30 min benötigt und lag somit gut in der Zeit. Ich schnappte mir eine Flasche Wasser und trank einen Becher Gatorade.
Kurz nach Kilometer 7 sah ich mein Hotel wieder und ein wenig später waren wir auch in der Nähe vom Startbereich. Dort wurde sicherlich schon der Sieger erwartet. Und wie ich später erfuhr, gab es sogar einen neuen Weltrekord bei den Damen. Die Kenianerin Florence Kiplagat lief mit 1:05:07 h erneut Weltrekord und hat dabei ihre eigene Zeit aus dem Vorjahr noch einmal verbessert. Wahnsinn!
Als sie im Ziel war, muss ich gerade kurz vor Kilometer 11 gewesen sein. Kilometer 10 hatte ich in 1:01 h geschafft und mich erneut mit Wasser und Gaterode erfrischt.
Ich fühlte mich gut und meine Zeiten deuteten auch darauf hin.
Erneut liefen wir auf der breiten Gran Via bis wir nach rechts Richtung Mittelmeer abbogen. Vom Strand bekamen wir jedoch erst einmal nichts zu sehen, denn auf der Avenida Diagonal liefen wir zunächst in die eine Richtung und dann wieder zurück. Das war auch die einzige Gelegenheit Läufer, die vor und hinter einem liefen zu sehen.
Kilometer 15 war dann erreicht und meine Zeit von 1:31 h war immer noch perfekt. Leider machte sich dann mein rechtes Knie bzw. die Außenseite bemerkbar und ich musste etwas Tempo herausnehmen. Das war ärgerlich, da ich so gut in der Zeit lag. Ansonsten hätte ich versucht meine alte Bestzeit von 2:07 h anzugreifen, die schon fast acht Jahre alt ist!
Leider wurden die Beschwerden nicht besser und ich legte immer mal wieder eine kurze Gehpause sein. Aber so nutzte ich die Gelegenheit um noch ein paar Fotos zu schießen und ab und ein einen Blick aufs Mittelmeer zu erhaschen, an welchem wir auf dem letzten Streckenabschnitt entlang liefen.
Was mich noch antrieb, war die Tatsache, dass immer noch meine zweitbeste Zeit bei einem Halbmarathon drin sein sollte. Dafür musste ich nur schneller als 2:13:42 h laufen.
Also biss ich die Zähne zusammen und lief weiter. Kilometer 20 passierte ich in knapp unter 2:04 h und somit war es eigentlich klar – ich würde meine zweitbeste Zeit laufen.
Da ich noch Hoffnung hatte in einer Zeit von unter 2:10 h zu finishen, gab ich noch einmal alles, aber trotz Endspurt kam ich „nur“ bei 2:10:07 h ins Ziel. Ich war aber trotzdem total happy, denn ich hätte nicht gedacht, dass ich überhaupt noch solche Zeiten laufen kann. Zumal ich gar nicht so einen schnellen Lauf geplant hatte 🙂 Aber die Strecke in Barcelona ist nun einmal schnell – was ja auch der neue Weltrekord gezeigt hat.
Im Ziel holte ich mir meine mittlerweile dritte Medaille für den Mitja Marató de Barcelona ab. Außerdem gab es noch einmal Wasser und Gaterode sowie Bananen und Mandarinen. Und gegen die Kälte (mir war aber eigentlich sehr warm) gab es gelbe oder blaue Regenjacken 😉
Mein 23. Halbmarathon insgesamt wurde also ganz unerwartet zu meinem zweitschnellsten überhaupt. Darüber war ich sehr glücklich!
Weniger glücklich war ich jedoch über die Tatsache, dass ich ziemliche Probleme beim Laufen hatte, als ich am Nachmittag zum Flughafenbus lief 😦
Ich hoffe wirklich, dass die Beschwerden bald vergehen!
Empfehlenswert ist der Mitja Marató in Barcelona auf jeden Fall! Denn fast 180 Deutsche, die dort am Start waren, können nicht irren 🙂
[…] Schönstes Erlebnis: Mitja Marató de Barcelona […]
By: Barcelona im Februar 2015 … | Mein Reiseblog on Februar 16, 2015
at 7:07 pm
Und wieder eine ausländische Destination mit einem tollen Hobby verbunden!
Glückwunsch zur tollen Zeit!
By: Steve on Februar 16, 2015
at 10:01 pm
Vielen lieben Dank Steve!
By: Manu on Februar 17, 2015
at 1:53 pm
Herzlichen Glückwunsch zu dieser tollen Zeit! Ein schöner Ausflug wie mir scheint, in eine sowieso schöne Stadt.
Ich hoffe, das mit deinem Knie hat sich derweil gegeben.
By: Din Eiswuerfel Im Schuh on Februar 17, 2015
at 6:37 am
Ja, erstmal ist das Knie wieder still und das bleibt hoffentlich auch so 🙂 Lieben Dank!
By: Manu on Februar 17, 2015
at 1:52 pm
Herzlichen Glückwunsch zu der tollen Zeit, und das trotz deiner Schmerzen. Ich hoffe, dein Knie erholt sich bald wieder. Gute Besserung – du kannst ja im Kopf derweil bestimmt noch in Erinnerungen an den Lauf schwelgen 🙂
Liebe Grüße,
Markus
By: markusrennt on Februar 17, 2015
at 8:07 am
Vielen lieben Dank, Markus! Merke erstmal nix mehr am Knie und hoffe das bleibt auch so 🙂
By: Manu on Februar 17, 2015
at 1:52 pm
Hach, da bin ich schon ein wenig neidisch, obwohl ich ja in drei Wochen auf ähnlicher Strecke die doppelte Distanz laufe, aber der Mitja Marató ist immer noch mein liebster Halber und nun haben wir beide drei davon auf der Liste.
Glückwunsch zur neuen zweitbesten Zeit und weiterhin alles Gute für dein Knie! Andreas
By: rundreas on Februar 17, 2015
at 4:29 pm
Vielen Dank Andreas! Wünsche Dir schon jetzt viel Spaß beim Marathon in Barcelona! Und nächstes Jahr sind wir vielleicht beim vierten Mitja Marató gemeinsam am Start!
By: Manu on Februar 17, 2015
at 4:35 pm
Ein schöner Bericht und Glückwunsch zu m Finnish und dieser Zeit. 🙂
Ich hoffe, Deinem Knie geht es wieder besser.
By: Daniela on Februar 17, 2015
at 6:56 pm
Vielen lieben Dank! Und ja, heute merke ich von meinem Knie (jedenfalls beim Gehen) nix mehr.
By: Manu on Februar 18, 2015
at 3:39 pm
Wahnsinns Leistung Manu. Drück dir die Daumen, dass deine Kniebeschwerden bald verschwinden. Versuch es mit der Black Roll, wenn du öfter Probleme hast. KLingt ja nach Runners Knee.
LG
By: Joshly on Februar 20, 2015
at 9:59 am
Lieben Dank! Die Black Roll ist schon mein täglicher Begleiter und ich hoffe dass mein Knie jetzt wieder still ist 🙂
By: Manu on Februar 20, 2015
at 2:46 pm
Glückwunsch zur Superzeit, ist ja nur knapp hinter dem neuen Weltrekord 😉 Klingt nach einem sehr schönen Lauf, weckt in uns die Lust, mal wieder nach Barcelona zu fliegen … Gut, dass das Knie nicht dauerhaft schmerzte (hatten auch schon Bericht zu Cannes gelesen). Freuen uns auf Wiedersehen in Palma.
By: Iwan_bloggt (@Iwan_bloggt) on Februar 25, 2015
at 8:20 pm
Ja, nächstes Jahr dann ein Treffen in Barcelona?! 🙂
By: Manu on März 2, 2015
at 4:25 pm