Kälte, Dunkelheit und Schnee – so sah es in Berlin aus als wir am Donnerstag mit Air Berlin am Richtung Miami aufbrachen. 11 Stunden später und mit leckerem vegetarischen Essen im Magen erreichten wir Florida. In Miami erwartete uns neben Wärme und Sonnenschein auch der Halbmarathon. Und wir wußten, worauf wir uns einließen. Bereits vor einem Jahr hatten wir am Halbmarathon im Rahmen des Miami-Marathons teilgenommen. Und wir waren so begeistert, dass wir uns für 2014 erneut anmeldeten.
Zunächst verbrachten wir die ersten beiden Tage in Hollywood – dieser Badeort am Atlantik befindet sich ca. 22 Meilen von Miami entfernt und bietet perfekte Bedingungen für Läufe am Strand. Am Freitag machten wir uns das erste Mal auf den Weg nach Miami um die Startunterlagen im Convention Center abzuholen. Es war nicht ganz einfach einen Parkplatz zu finden – selbst die teuren Parkplätze (15 Dollar!) direkt davor waren alle vergeben. Auf der Messe ging es dann recht fix und wir hielten nach wenigen Minuten unsere Startnummern und die blauen Laufshirts in den Händen. Der Startplatz hatte übrigens ca. 70 Euro gekostet. Wir schlenderten noch auf der Messe umher und ich kaufte mir noch zwei Shirts und holte mir einige Proben.
Am Samstag zogen wir dann endgültig in unser Hotel in Miami-Downtown um. Beim Einchecken im Aloft Brickell wurden wir gleich gefragt, ob wir wegen dem Marathon da wären und uns würde eine Karte mit der Laufstrecke in die Hand gedrückt. Am späten Nachmittag fuhren wir noch mit dem kostenlosen Metromover zum Bayfront Park, wo sich auch Start und Ziel befinden.
Sonntagmorgen klingelte dann bereits halb 5 der Wecker. Nach einem schnellen Frühstück, bestehend aus Bagel und Kaffee, begaben wir uns zum Metromover. Der war total voll und wir hatten Glück, dass wir noch mitfahren konnten. Zum Glück dauerte die Fahrt nur ca. 15 min.
Da es bereits um 6 Uhr morgens 22° C waren, hatten wir keine Sachen mitgenommen und sparten uns somit den Gang zum Gear Check. Aufgrund der Wärme hatte ich mich für meine Shorts von Brooks (die ich erstmalig bei einem Wettkampf trug) und ein leichtes Oberteil (am Vortag gekauft) entschieden. An den Füßen trug ich meine neuen Transcend von Brooks.
Nach der Ankunft am Bayfront Park machten wir uns direkt auf den Weg zum Start. Leider waren wir in unterschiedlichen Corrals (Startblöcken). Doch die Zeit verging schnell bis zum Startschuss. Vorher wurde noch die Nationalhymne gespielt – echtes Gänsehautfeeling! Auch an Boston wurde noch einmal erinnert.
6:15 Uhr wurden die Eliteläufer auf die Strecke geschickt und nur 15 min später durfte ich auch schon loslaufen. Es war noch dunkel als wir auf Biscayne Island liefen und von dort aus über den MacArthur Causeway vorbei an riesigen Kreuzfahrtschiffen. Und es war toll die beleuchtete Skyline von Miami zu sehen.
Die erste Getränkestation hatten wir auch bald erreicht und es gab sowohl Wasser als auch Gaterode. Für jede Meile war ein Schild aufgestellt und aller 5 km gab es auch Kilometerschilder.
Als wir Miami Beach ereichten, wurde es langsam hell. Damit wurde es jedoch auch warm, denn im Gegensatz zu letztem Jahr gab es keine Wolken sondern Sonne pur. Auf dem Ocean Drive wäre ich am liebsten nach rechts zum Strand gesprintet. Zu dem Zeitpunkt war mir schon ziemlich warm. Anfangs war ich auch noch gut gelaufen, aber mir wurde dann immer wärmer und ich dehnte die Gehpausen an den Getränkestationen immer mehr aus. Nachdem wir den Ocean Drive verließen, hatten wir bereits sieben Meilen geschafft.
Die Strecke führte dann über mehrere kleine Inseln (Rio Alto Island, Di Lido Island und San Marino Island) und es war einfach eine tolle Kulisse: viel Wasser, Palmen und blauer Himmel. Ich bin dann auch immer wieder gegangen, da mir so warm war. Auf der letzten Insel hatten wir dann auch Meile 10 geschafft und somit war es nicht mehr weit bis zum Ziel.
Über die North Miami Avenue ging es langsam Richtung Ziel und kurz zuvor bogen die Marathonläufer ab. Diese habe ich wirklich nicht beneidet – hätte mir absolut nicht vorstellen können noch einmal die gesamte Strecke zu laufen.
Eigentlich hatte ich gedacht, dass ich unter meiner bisher langsamsten Halbmarathon-Zeit aus dem letzten Jahr bleiben würde. Aber die Hitze hatte doch ihren Tribut gefordert und ich war mit 2:37:46 h sogar noch 13 Sekunden langsamer als 2013. Aber die Zeit war völlig egal – das Genießen stand im Vordergrund. Bei meinem nächsten Halbmarathon Ende März in Berlin werde ich dann wieder ein wenig schneller laufen 🙂
Im Ziel gab es eine großartige Medaille, die auch richtig schwer war. Auch die Verpflegung im Ziel war wieder super: Bananen, Orangen, Cookies, Wasser, Obst, Riegel etc. Ich traf dann auch André am vereinbarten Treffpunkt und wir begaben uns zu Fuß auf den Weg zurück zum Hotel. Dabei liefen wir entlang der Marathonstrecke und wurden sogar noch richtig nass, denn plötzlich gab es einen Regenschauer. Aber für die Marathonis war das sicherlich eine willkommene Erfrischung.
Auch der zweite Halbmarathon in Miami hat uns wieder super gefallen. Im Unterschied zu Deutschland ist die Beteiligung von Frauen um einiges höher und ich denke, dass sicherlich die Hälfte der Läufer weiblich war. Auch die Laufkleidung ist bunter und die Teilnehmer sind nicht nur nach Bestzeiten jagende Läufer. Egal ob dick oder dünn, ob alt oder jung – jeder hat hier seinen Spaß! Ich kann den Halbmarathon in Miami auf jeden Fall empfehlen! Und wo kann man schon Anfang Februar unter Palmen bei milden Temperaturen laufen …
Ein toller Bericht mit beeindruckenden Bildern: ich bin total neidisch (und das ist bekanntlich die höchste Form der Anerkennung!) und gratuliere Dir ganz herzlich!
Schöne Grüße
Eddy
By: Eduard “Eddy” Andrae on Februar 4, 2014
at 5:33 am
Vielen herzlichen Dank!
By: Manu on Februar 5, 2014
at 12:10 pm
super schöne Eindrücke! Danke dir dafür und viel Spaß noch in der Sonne 🙂
By: meckycaro on Februar 4, 2014
at 8:35 am
Vielen lieben Dank!
By: Manu on Februar 5, 2014
at 12:09 pm
Herzlichen Glückwunsch.
Da bist du ja dem Winter ein wenig entkommen.
Das klingt traumhaft, auch wenn du dein Ziel nicht ganz erreicht hast. Aber auf jeden Fall scheint es Spaß gemacht zu haben und das ist ja eigentlich auch das Wichtigste. Schön, dass du gesund ins Ziel gekommen bist und dass du zufrieden bist.
By: Din on Februar 4, 2014
at 9:10 am
Vielen lieben Dank! Ja, der Spaß ist bei einem Lauf eigentlich das Wichtigste 🙂
By: Manu on Februar 5, 2014
at 12:09 pm
Ein teurer Spaß! Aber wichtig ist das du Spaß dabei hattest und es genoßen hast
By: Markus on Februar 4, 2014
at 11:19 am
Ja, Spaß hatten wir auf jeden Fall! 🙂
By: Manu on Februar 5, 2014
at 12:09 pm
Da bin ich ja beinahe ein bisschen neidisch – Miami Beach hat sicher mit viel besseren Temperaturen aufgetrumpft als unser Winter hier 🙂 Hattest Du denn sowieso Ferien oder bist Du extra wegen des Laufs dorthin geflogen?
Liebe Grüsse
Ariana
By: Ariana on Februar 4, 2014
at 4:27 pm
Ja, das Wetter ist nicht mit Deutschland zu vergleichen 🙂 Wir haben Urlaub und Läufe (am Samstag folgt noch einer) verbunden.
By: Manu on Februar 5, 2014
at 12:08 pm
Das klingt traumhaft – ich könnte mir immer noch sonstwohin beißen, dass ich für diesen HM nicht gemeldet habe, sondern erst zwei Wochen später fahre. Und sieh es positiv: Du hattest 2:37 Stunden Zeit, MIami zu genießen 🙂
By: Anette und Iwan on Februar 4, 2014
at 5:12 pm
Ja, das wäre toll gewesen wenn wir uns hier gesehen hätten! Aber Du kannst Dich ja noch auf Deinen Urlaub freuen. Unserer ist leider schon zur Hälfte vorüber 😦
By: Manu on Februar 5, 2014
at 12:07 pm
Herzlichen Glückwunsch! Tolle Leistung bei den Temperaturen. Schicke Fotos. Genieß noch Deinen Urlaub und das schöne Wetter dort. 😉
By: Dany on Februar 4, 2014
at 7:37 pm
Vielen lieben Dank! Wir genießen weiterhin den Urlaub und das Wetter 🙂
By: Manu on Februar 5, 2014
at 12:06 pm
Na, du kommst ja wieder weit herum! Bei 15$ Parkgebühr klingen 70€ Startgebühr doch ganz günstig 😉 Glückwunsch, dass du bei den Temperaturen durchgehalten hast. Ehrlich gesagt würde ich lieber bei unseren derzeitigen Temperaturen einen Halbmarathon laufen und bei den Miami-Temperaturen die Beine hoch legen.
By: Andreas on Februar 4, 2014
at 9:04 pm
Stimmt, wenn man die Parkgebühren in Relation zur Startgebühr setzt, dann waren die gar nicht so teuer 🙂 Das Hochlegen der Beine findet hier übrigens dennoch statt 🙂
By: Manu on Februar 5, 2014
at 12:06 pm
[…] Erlebnis: Halbmarathon Miami, RunWild 5k Zoo […]
By: Florida im Februar 2014 … | Mein Reiseblog on Februar 11, 2014
at 6:58 pm
Hach wie toll, ich laufe dieses Jahr meinen ersten Lauf im Ausland. Miami wäre echt ein Ziel, das man anstreben könnte! Toller Beitrag 🙂
By: Ulli on März 24, 2014
at 10:28 pm
Vielen Dank! Und Miami ist in der Tat ein schönes Laufziel 🙂
By: Manu on März 28, 2014
at 3:25 pm