Verfasst von: Manu | August 31, 2013

Oranke Open Triathlon in Berlin am 31. August 2013 …

Oranke Open Triathlon

Einmal im Leben einen Triathlon finishen – das stand bisher auf meiner Liste von Dingen, die ich in meinem Leben schaffen möchte. Und heute war es soweit!

Anfang August recherchierte ich ob es in Berlin in der nächsten Zeit noch irgendwo einen Triathlon gibt und fand so den Oranke Open Triathlon am Orankesee. Dieses Gewässer befindet sich im Berliner Stadtteil Alt-Hohenschönhausen. Ich kannte den Orankesee bereits von Badeausflügen und besonders begeistert bin ich immer wieder vom breiten Sandstrand.

Orankesee

Leider startete mein Freund heute selbst beim Triathlon in Köln, so dass er meine Premiere nicht miterleben konnte. Somit machte ich mich ganz allein und total aufgeregt gegen 11 auf den Weg zum Orankesee. Die ca. 7 km waren ganz angenehm zu fahren (ich fahre ja eigentlich gar nicht gern mit dem Rad durch Berlin) und ich kam ohne Probleme an den Ort des Geschehens.

Dort war schon ziemlich viel los. Bei meiner Ankunft liefen gerade die letzten Teilnehmer der Open Competition ein.

Meine Startnummer hatte ich auch schnell und dann machte ich mich auf den Weg um ein Platz für mein Rad zu suchen. Ich trat mit meinem ganz normalen Fitnessbike an. Rennräder waren übrigens verboten und der Grund hierfür sollte sich mir später noch erschließen.

Der Platz für mein Rad war schnell gefunden und ich schloss es auch erst einmal an. Der Wechselbereich war nämlich für jeden zugänglich und ich wollte nicht mein Rad noch vor dem Triathlon verlieren …

Oranke Open Triathlon

Der Oranke Open Triathlon fand in diesem Jahr bereits zum fünften Mal statt und erneut war die Teilnahme kostenlos. Ja, ich habe wirklich keine Startgebühr bezahlt! Dies ist durch Sponsoren möglich. Besonders gut finde ich, dass sich diese Veranstaltung explizit an Triathlonneulinge sowie Familien, Jugendliche und Kinder richtet. Auch Teilnehmer mit Handicap können teilnehmen.

Ich schaute dann beim Ragazzi Cup zu, bei dem die ganz Kleinen 50 m durchs Wasser mussten (eigentlich fast alle laufend), 100 m Rad fuhren (viele auch mit Laufrad) und schließlich noch 50 m liefen. Das war total süß! Einige waren schon sehr ehrgeizig, aber andere liefen nur durch ihre Eltern motiviert ins Ziel 🙂

Oranke Open

Dann rückte mein Start immer näher und ich wurde langsam unruhig, weil mein Bruder und seine Freundin noch nicht aufgetaucht waren. Eigentlich wollte ich ihnen meine Wertsachen geben, aber so musste ich sie wohl oder übel beim Fahrrad lassen.

Ich lief in meinem neuen Triathlonanzug von Pearl Izumi die wenigen Meter zum Strand hinunter und dort gab es noch eine kurze Einweisung. Zunächst waren zwei Bojen auf dem See zu umschwimmen, dann drei Runden per Rad zu fahren und schließlich noch eine Runde um den See zu laufen. Okay, alles gemerkt und dann ging es schon auf in mein Abenteuer Triathlon!

Ich bin keine sehr gute Schwimmerin und kraulen kann ich höchstens im Wasserballkraulstil. Aber es war eh sehr eng und somit blieb nur Brustschwimmen übrig. So einige Stöße bekam ich auch ab, aber das war nicht so schlimm. Mehr behindert haben dann eher die Algenteppiche. Aber soetwas ist mir immer noch lieber als dreckiges Wasser oder sogar Ratten (die gibt es ja zum Beispiel in der Spree). Erstaunlich fand ich, dass ich beim Schwimmen sogar einige überholen konnte. Kurz vor dem Ende der 250 m bin ich auch noch ein wenig gekrault. Das Schwimmen war total schnell vorüber und die anstrengenden Disziplinen kamen erst noch. Schon die ersten Schritte am Strand fielen mir sehr schwer.

Oranke Open

Aber ich wurde etwas abgelenkt, da mein Bruder und seine Freundin mittlerweile vor Ort waren. Das freute mich sehr und sie kamen mit mir in die Wechselzone. Ich zog schnell Socken und meine Ghost von Brooks an, setzte den Fahrradhelm auf und machte das Startnummernband um. Ich hatte dann schon das Rad in der Hand als mir einfiel, dass ich noch eine Gürteltasche ummachen wollte. Also noch einmal zurück und dann konnte es wirklich auf die Radstrecke gehen.

Oranke Open Triathlon

Insgesamt 4,5 Kilometer auf drei Runden standen nun an. Ich konnte erstmal schnell los, doch kurze Zeit später begann das Grauen. Erst hatten wir schreckliches Kopfsteinpflaster zu überstehen und dann ging es in ein kleines Wäldchen, wo ein fürchterlicher Schotterweg auf uns wartete. Da musste man sich wirklich voll konzentrieren um nicht einen unfreiwilligen Abstieg hinzulegen. Mir war dann auch klar warum ein Rennradverbot galt. Leider hatten sich nicht alle daran gehalten – ein schneller Rennradfahrer, der mich erst überholt hatte, stand dann mit einer Panne hinter dem Wäldchen …

Oranke Open

Kurz nach Ende der ersten Runde wurde ich dann noch fast in einen Unfall verwickelt. Vor mir war plötzlich ein Handbiker, der vor mir unverhofft nach links abbiegen wollte. Ich konnte gerade so noch bremsen (nur wenige Zentimeter blieben zwischen uns). Zum Glück war ich in diesem Moment konzentriert und konnte somit meine Fahrt ohne Zwischenfall fortsetzen. Das schnelle Radfahren (was ich ja auch nicht trainiert hatte) war ziemlich anstrengend, aber den ein oder anderen konnte ich dennoch überholen. Runde 2 und 3 gingen fix vorüber und dann ging es wieder in die Wechselzone.

Oranke Open Triathlon

Das Fahrrad war schnell abgestellt, aber ich hatte es zu eilig, denn ich machte mich zunächst mit Helm auf den Weg 🙂 Zum Glück merkte ich es noch relativ schnell und musste nur wenige Meter zurück.

Oranke Open Triathlon

Schon auf den ersten Metern merkte ich wie schwer meine Beine waren. Und dann war plötzlich auch mein Mund so trocken. Was für ein Glück, dass ich nur noch einen Kilometer laufen musste. Der Weg führte sehr idyllisch direkt um den Orankesee, aber ich hatte kaum noch Kraft diesen Anblick zu genießen. Ich fühlte mich wie auf den letzten Meter bei einem 10-km-Lauf 🙂

Eigentlich dachte ich ja, dass das Laufen heute das kleinste Problem darstellen würde, aber es fiel mir wirklich am schwersten. War ich froh als die Runde geschafft war und ich auf die Zielgerade einbiegen durfte! Viel Kraft für einen Zielsprint blieb nicht, aber das Ankommen zählte!

Oranke Open Triathlon

Ich war richtig happy! Den ersten Triathlon hatte ich geschafft. Die Distanzen waren zwar mit 250 m Schwimmen, 4,5 km Radfahren und 1 km Laufen sehr kurz, aber sie hatten es dennoch in sich. Das war wirklich Adrenalin pur!

25:47 min habe ich benötigt (hatte so mit ca. einer halben Stunde gerechnet) und belegte damit Platz 7 (von 15) in der Altersklasse (alles ab AK 18 aufwärts), Platz 8 (von 17) bei den Damen und Platz 65 (von 90) insgesamt. Damit bin ich sehr zufrieden!

Sehr gefreut habe ich mich, dass es sogar eine Medaille gab!

Oranke Open Triathlon

Auch wenn es bei meinem ersten Triathlon noch so einige Ungereimtheiten (Wechselzone, Fast-Sturz) gab, so war er doch ein toller Einstieg in die Triathlonszene! Ich bin mir sicher, dass der Oranke Open Triathlon nicht der einzige Triathlon bleibt.

Oranke Open Triathlon

Mein besonderer Dank gilt dem Sportverein Pfefferwerk e.V., welcher diese Veranstaltung kostenfrei anbietet und somit auch ängstlichen Einsteigern (auch als Staffel) aber auch Menschen mit Handicap einen Triathlon ermöglicht! Ich kann den Oranke Open Triathlon uneingeschränkt empfehlen und werde dem Verein auch eine Spende [mittlerweile erfolgt] zukommen lassen.

Mein zweites Dankeschön geht an meinen Bruder und seine Freundin, die heute früh extra für mich durch die ganze Stadt gefahren sind, um mich beim Triathlon anzufeuern!

Oranke Open Triathlon


Antworten

  1. wow super Leistung!!

    • Ganz lieben Dank!

  2. Herzlichen Glückwunsch, liebe Manu. Großartig gemacht! Nun also auch mit dem Triathlonfieber angesteckt.

    Ich kannte dieses Triathlon gar nicht und es scheint eine sehr schöne Veranstaltung zu sein. Toll, dass sich Vereine so engagieren.

    Erhole dich gut!

    • Ganz lieben Dank Nadin! Ja, ich finde das auch ein tolles Engagement von diesem Verein. Wo sonst haben auch Sportler mit Handicap die Chance auf einen Triathlon …

  3. Glückwunsch zum überstandenen Triathloneinstieg. 😉

    • Herzlichen Dank!

  4. Hallo Manu,
    Glückwunsch zum ersten und sicherlich nicht letzten Triathlon 🙂 Die Idee der Veranstaltung sich an Einsteiger zu richten finde ich richtig gut. Übrigens: Meinen ersten Triathlon habe ich noch mit so einem alten DDR Fahrrad absolviert 🙂 Deshalb spielt meines erachtens die Ausrüstung am Anfang auch nicht wirklich die große Rolle. Ich finde es nur schade das heutzutage auch Jedermanns-Triathlons immer professioneller werden. Dies macht es für Einsteiger nicht gerade einfacher.

    Gruß Heiko

    • Herzlichen Dank Heiko! Nein, die Ausrüstung spielt am Anfang auf keinen Fall eine große Rolle. Wobei ich jedoch schon froh war, dass ich mir einen Triathlonanzug gekauft hatte. Der hat sich wirklich gut bewährt und man kann ihn ja auch vielleicht mal bei einem Run & Bike in Senftenberg einsetzen 🙂

      Finde es übrigens auch schade, dass man als Anfänger schon sehr von den immer professioneller werdenden Triathlons abgeschreckt wird.

  5. Ui fantastisch – herzliche Gratulation zum ersten Triathlon! Diser hört sich wirklich schön an – ich glaube ich würde mich auch wohler fühlen, wenn nicht alle eine superteuere professionelle Ausrüstung haben 🙂
    Liebe Grüsse
    Ariana

    • Herzlichen Dank! Ja, mir hat es sehr geholfen zu wissen, dass bei diesem Triathlon viele Anfänger dabei waren. Denn die „Profis“ bei so manchen Triathlons schrecken mich doch ein wenig ab.

  6. Herzlichen Glückwunsch!
    Einen Triathlon will ich unbedingt auch mal finishen, allerdings bin ich kein großartiger Schwimmer.

    • Vielen Dank! Ach was, man muss kein großartiger Schwimmer sein um einen Triathlon zu finishen. Ich schwimme auch ganz normal und Technik gibt es bei mir nicht 🙂

  7. Serh hübsch erzählt. Was man auf so einem kurzen Triathlon nicht alles erlebt 😉

    Ich bin schon gespannt auf die nächsten …

    Liebe Grüße
    Rainer 😎

    • Ja, auch bei einem kurzen Triathlon hat man etwas zu erzählen 🙂

  8. Glückwunsch zu deinem ersten Triathlon!

    Ich möchte auch mal einen erleben, habe aber irgendwie Angst mich da mit meinen Equipment, Mountainbike und normaler Schwimhose zu blamieren…

    • Vielen Dank! Ich hatte bisher auch immer diese Angst, aber bei diesem Triathlon wärst Du mit Badehose und Mountainbike genau richtig gewesen! Auch meinen nächsten Triathlon werde ich mit meinem Nicht-Rennrad fahren. Aber über meinen Tria-Einteiler bin ich dann doch froh – kein Wechseln, was auch viel Zeit spart 🙂

  9. Das Fieber greif um sich 🙂 Glückwunsch zum ersten Tri-Finish!

    • Vielen Dank! Ja, ja – der Virus … Hoffe ich bekomme im nächsten Jahr dann einen „richtigen“ Triathlon hin 🙂


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